Sinus pilonidalis

Sinus pilonidalis

Der Sinus pilonidalis (lateinisch pilus = "Haar", nidus = "Nest") ist eine Entzündung im Unterhautfettgewebe (subcutanes Fettgewebe), überwiegend im Bereich der Gesäßfalte (Rima ani). Es handelt sich um eine erworbene Erkrankung. In dem entzündeten Gewebe finden sich abgebrochene oder abgeschnittene Haare, welche eine Fremdkörperreaktion  auslösen.  Es gibt drei Formen der Entzündung:

  • Asymptomatische Form: es finden sich eine oder mehrere reizlose Pori (Öffnungen in der Haut, englisch „pits“) in der Rima ani, welche zufällig entdeckt werden. Diese Form bedarf keiner Behandlung. allerdings kann sie in ein anderes Stadium übergehen.
  • Akute Abszedierung: hier findet sich eine schmerzhafte Schwellung meist etwas neben der Mittellinie (paramedian) von der Rima ani.  Diese Form muss notfallmäßig operiert werden. In der Regel erfolgt zunächst ein kleiner Schnitt zur Entlastung des Eiters. Die definitive Operation erfolgt nach Abklingen der akuten Symptomatik.
  • Chronische Form:  es kommt zu einer permanenten oder intermittierenden serös-eitrigen Absonderungen aus  den Öffnungen des Sinus pilonidalis. Eine spontane Abheilung ist sehr unwahrscheinlich.

Neben minimalinvasiver Behandlungsmethoden wie zum Beispiel das "Pit Picking"- Verfahren ist das klassische Therapieverfahren die chirurgische Gewebeentfernung (Excision). Ein sicheres Verfahren ist die anschließende offene Wundbehandlung. Daneben gibt es auch Therapiemöglichkeiten mit Deckung der Wunde. Ungünstig ist hierbei, die entstandene Wund direkt über der Mittellinie zu verschließen. Diese Methode soll nicht angewandt werden, weil es hierbei oft zu einem erneuten Sinus pilonidalis kommt (Rezidiv). Besser sind die Verfahren, bei denen die Wunde nach der Operation neben der Mittellinie liegt. Diese Verfahren werden als „Off-midline“-Verfahren bezeichnet.

Die verschiedenen Verfahren zeigen Unterschiede in der Lebensqualität nach der Operation und der Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens der Erkrankung (Rezidivhäufigkeit).


Wenn ein operatives Verfahren angezeigt ist, gibt es neben dem traditionellen Verfahren der Excision mit offener Wundbehandlung auch moderne Therapieverfahren wie zum Beispiel Pit Picking Operation, Excision mit Karydakis-Plastik oder Excision mit Limberg-Plastik.

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